Depression
Wieder so ne' Phase
Und da war sie wieder die Stimme in meinem Kopf, die mir in einer Endlosschleife einhämmerte, wie unfassbar schwach und nutzlos ich bin. Ich habe sie kommen gesehen, die Depression.
Diesesmal habe ich sie kommengesehen. Ich bin über meine Grenzen gegangen. Und obwohl ich wusste, wohin es mich führt, habe ich weitergemacht, habe funktioniert. Wohl auch deshalb, weil es erwartet wird von mir. "Reiß dich zusammen, lass dich nicht so gehen", hat man mir gesagt. Und ich habe gedacht, wenn die wüssten, dass ich schon ewig nichts anderes mache als mich nicht gehen lassen und zusammenreißen. Wenn die wüssten, dass ich in Wahrheit nur noch funktioniere, während es in mir bereits dunkel und leer ist. Ich habe alles versucht um sie in Schach zu halten, während ich bereits in der tiefsten Phase der Selbstentwertung steckte.
Manches mag für Außenstehende vielleicht lächerlich klingen, aber ich weiß nach all den Jahren, die sie mich nun schon begleitet, wie ich sie zumindest eine Zeit lang auf Distanz halten kann, bevor sie mich aber irgendwann doch wieder einhüllt und in mich hineinkriecht. Ich schaue Filme, die mich emotional noch erreichen und zwinge mich zum Weinen. Das mag sie gar nicht. Ich zwinge mich zu reden und in Kontakt mit meinem Umfeld zu bleiben.
Es wird Zeit für meine Post it Zetteln. Wenn Sie mir schon so nahe ist, brauche ich die Zetteln, um mich daran zu erinnern, dass es vorbeigehen wird. Sie ist wie eine Welle die mich überrollt. Ich glaube ertrinken zu müssen und, dass sich dieser Zustand nicht mehr verändern wird. Dann lese ich meine Zetteln, versuche mich mit meinem müden Verstand und mit letzter Kraft daran festzuhalten. Die Post it's sind meine Metaebene. Sie sollen mich dann, wenn außer dem Tunnelblick nichts mehr möglich ist, daran erinnern, dass es vorbeigehen wird. Wie eine Welle, die am Strand ausläuft und sich dann doch wieder ins Meer zurückzieht. Und das wird deswegen so sein, weil es immer so ist, und auf diese Erfahrung kann ich mich verlassen.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit mehr als 350 Millionen Menschen von einer Depression betroffen. In Österreich leiden zwischen 10 und 25 Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens an den Folgen dieser Krankheit. Um auszuschließen, dass eine Depression organische Ursachen hat, wird empfohlen eine Schilddrüsenfehlfunktion medizinisch abklären zu lassen.
Fakten: eine Depression ist eine Krankheit Depressionen kann jeder/ jede bekommen Depressionen sind keine Form von Schwäche Depressionen treten in jedem Lebensalter auf bei Frauen wird die Diagnose häufiger gestellt als bei Männern obwohl es effektive Therapien gibt, werden weltweit weniger als die Hälfte der Betroffenen behandelt, die Gründe liegen hierfür in der Angst vor unqualifizierten Zuschreibungen und einer Stigmatisierung Depressionen sind eine häufige Suizidursache
Depression ist eine Krankheit. Red ma drüber!
Barbara