Wann ist Psychotherapie sinnvoll?
In den Medien ist zur Zeit sehr oft davon die Rede, dass die Krise sich deutlich auf die psychische Gesundheit auswirkt.
Kontaktverbote, Ausgangbeschränkungen, geschlossenen Kindergärten und Schulen haben den Alltag von uns gehörig durcheinander gebracht. Für viele Menschen bedeutete dies eine große Belastung. Schlafstörungen, Angst, Einsamkeit, Sorgen wie wird es mit der Arbeit und finaziell weitergehen? Das sind Themen mit welchen sich die Menschen auch jetzt noch, trotz der Öffnung, auseinandersetzen müssen. Das Ausmaß der langfristigen psychosozialen Folgen des weltweit verbreiteten Coronavirus wird sich aber erst in den kommenden Monaten zeigen.
Wann wäre es sinnvoll sich in Psychtherapie zu begeben?
Oft ist es auch im Jahr 2020 noch so, dass sich gegenüber Psychotherapie hartnäckig Vorurteile über die Inanspruchnahme ebendieser halten. "Wer dort hingeht, der hat wirkliche Probleme", "der ist wirklich verrückt". Das ist eine Seite. Deshalb werden psychische Erkrankungen und die Inanspruchnahme einer Psychotherapie oft noch stark in der Gesellschaft tabuisiert. Die andere Seite ist die Folge daraus , dass Menschen sich genau aus diesem Grund nicht in eine Psychotherapie begeben. Weil sie Angst haben, als "verrückt" abgestempelt zu werden, als VersagerInnen im Umgang mit dem Leben. Durch diese Stigmatisierung und Tabuisierung nehmen sich die Menschen selbst die Möglichkeit, sich Hilfe zu holen und sich selbst etwas Gutes zu tun. Die Sypmtome einer psychischen Erkrankung werden dann als gegeben angenommen und dadurch leidet weiter die eigen Lebensqualität und oft auch das soziale Gefüge.
Weiter gibt es bei seelischen Problemen auch keinen genauen Werte wie bei vielen körperlichen Beschwerden, ab wann es indiziert ist sich Hilfe zu holen. Deshalb kann die Frage:" wann ist es sinnvoll sich psychotherapeutische Hilfe zu holen" nicht pauschal beantwortet werden. Doch wenn man eine Psychotherapie macht bedeutet das, Verantwortung für seine Gesundheit zu übernehmen. Es ist für viele ein sehr mutiger Schritt und zeigt von einer Motivation, etwas zu verändern. Es zeigt, dass ich mich mit mir selbst beschäftigen möchte. Mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und dem eigenen Verhalten.
Sich mit sich selbst auseinanderzusezten ist nichts wofür man sich schämen sollte. Sich mit sich selbst auseinanderzusetzen ist verantwortungsvoll, mutig und bedeutet eigentlich, sich dem Leben zu stellen. Und wenn andere einen für "verrückt" bezeichnen bedeutet dies, dass ich ver - rücke , meinen Standort verändere um mein Blickfeld zu erweitern, meine Probleme nicht einfach hinnehme sondern die Bereitschaft habe, mich diesen und mir selbst zu stellen und mir dabei Unterstützung hole.
Anbei gibt es heute noch einen Link des ÖBVP (österreichischer Bundesverband für Psychotherapie). Hier findet man Themenbereiche, wann es auf jeden Fall sinnvoll ist sich psychotherapeutische Untestützung zu holen.
https://www.psychotherapie.at/patienti…/warum-psychotherapie
Barbara