Was ist eine depressive Verstimmung?
Wie geht es dir heute? Ich bin total depressiv drauf..... Habt ihr das auch schon mal gesagt oder von jemanden gehört?
In unserer Alltagssprache ist das Wort depressiv mittlerweile schon allgegenwärtig. Was damit gemeint ist, ist oft, dass jemand echt schlecht drauf ist oder gerade gar keinen "Bock auf nichts" hat. Oft hat diese Aussage aber gar nichts mit einer Depression und auch nicht mit einer depressiven Verstimmung, zu tun, sondern wird als Synonym für schlechte Laune verwendet.
Eine depressive Verstimmung zu haben ist da schon wieder etwas anderes. Und zwischen einer Depression und einer depressiven Verstimmung gibt es auch Unterschiede.
Wie eine depressive Verstimmung empfunden wird, ist sehr unterschiedlich. Es gibt sogar einen Fachbegriff dazu : "Dysthyme Störung"
"Ich fühle mich traurig und oft empfinde ich eine innere Leere". "Manchmal bin ich verzweifelt und dann wieder extrem reizbar und dann wieder ängstlich". "Oft muss ich über mich und andere nachgrübeln und komme drauf, dass ich wieder etwas falsch gemacht habe". "Ich fühle mich so energielos, müde und erschöpft. Selbst wenn die Sonne scheint möchte ich die Vorhänge am liebsten zuziehen und mich ins Bett verkriechen" ..........
Diese Aussagen werden in unserer Gesellschaft auch oft einer Depression gleichgesetzt. Eine Depression beeinflusst den Alltag der Betroffenen jedoch so stark, dass sie diesem nicht wie gewohnt nachgehen können. Zudem können Depressionen unterschiedlich schwer sein, schleichend oder akut und phasenweise auftreten.
Von einer depressiven Verstimmung spricht man, wenn die typischen Symptome wie sie oben von Betroffenen beschrieben wurden die meiste Zeit des Tages, an mind. der Hälfte aller Tage über einen Zeitraum von 2 Jahren auftreten. Sie hat auf jeden Fall einen weniger schwerwiegenden Verlauf wie eine Depression. Und es gibt keine symptomfreien Phasen die länger als 2 Monate dauern.
Also gar nicht so einfach den Unterschied zu erkennen. Und so einfach ist das Krankheitsbild gar nicht zu diagnostizieren. Auf jeden Fall unterscheidet es sich von dem, wie es in unsere Alltagssprache oft gebraucht wird sich einmal unmotiviert, antriebslos und müde zu fühlen.
Was bei einer depressiven Verstimmung hilft ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Was für den einen gut ist, geht für den anderen gar nicht.
Anbei noch ein kleiner Werkzeugkoffer der von unserern KlientInnen zusammengetragen wurde, vielleicht ist ja auch was für dich dabei
Informationen, Inspirationen, Beistand, Imaginationsübungen, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Sport, das hören der Lieblingsmusik um sich zum Sport zu motivieren, Freunde und Familie, Meditation, Therapie, sich etwas gönnen, alle Benachrichtigungstöne am Handy ausschalten, das eigene Haustier, reden.......
Alles Liebe Barbara