Alle denken, Angstzustände bekommt nur jemand der verrückt ist. Falsch!
"Alle denken, Angstzustände bekommt nur jemand, der verrückt ist. Falsch! Eine Angststörung ist wie eine Erkältung, die jeden erwischen kann. Die Leute, an denen ich das beobachtet habe, sind schlau, lustig und tough!" Sarah Kuttner, Fernsehmoderatorin, Kolumnistin und Autorin
Es gibt keinen Menschen, der frei von Angst ist. Angst rettet uns eigentlich das Leben, wenn wir zum Beispiel auf der Straße nach rechts und links schauen, uns im Auto anschnallen oder bei einem Sturm nicht das Haus verlassen. Ohne, dass es uns bewusst ist, führt uns die Angst durch die Gefahrnisse des Lebens. Bei manchen Menschen nimmt die Furcht aber übersteigerte Ausmaße an. Dann spricht man von einer Angsterkrankung. Angsterkrankungen und Panikattacken sind in Österreiche neben den Depressionen eine der am weitesten verbreiteten psychischen Belastungen.
Je nachdem, wie stark ausgeprägt und worauf sich die Störung bezieht, kann sie den Alltag des Betroffenen und den seines sozialen Umfeldes stark beeinträchtigen. Angststörungen können in unterschiedlichsten Formen auftreten. Die Partnerin muss sich alle paar Stunden melden und versichern, dass es ihr gut geht. Gemeinsame Urlaube müssen kurzfristig abgesagt werden. Eltern verzweifeln dabei, wenn sie ihrem Kind die Angst vor der Schule nehmen wollen. Betroffene gehen nicht mehr vor die Haustüre. Was all diese unterschiedlichen Verhaltensweisen gemein haben ist, dass die Angst ein steter Begleiter ist. Manche Ängste sind zwar weniger einschränkend im Alltag wie z. B die Angst vor Fröschen oder Schlangen. Diese Phobien treten jedoch oft zusammen mit einer generalisierten Angststörung auf. Die Betroffenen befinden sich oft in einem Teufelskreis. Irgendwann bekommen sie Angst vor der Angst. Die Folge ist, dass sich die Betroffenen immer mehr aus dem Leben zurückziehen.
Diese Woche werden wir uns mit dem Thema Angst und den daraus entstehenden Krankheitsbildern auseinandersetzen. Was sind Angsterkrankungen? Welche Ursachen haben sie? Was brauchen Angehörige und wie kann eine Therapie helfen. Das und so einiges mehr wird unser nächster Themenblock beinhalten.
Und weshalb machen wir das?
"Es hat mir sehr gut getan, über meine Ängste zu sprechen. Jetzt weiß ich, dass ich nicht alleine bin." Quelle: Anonym
Genau deshalb.
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