Bei sich bleiben und die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen!? Was heißt den das?
Der nächste Klassiker unter den TherapeutInnensagern: "Bei sich bleiben und die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen" - 1000x gehört, aber was zum Kuckuck bedeutet "bei sich bleiben" und wie soll man "die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen", wenn man oftmals über viele Jahre hinweg die eigenen Bedürfnisse den Bedürfnissen der anderen untergeordnet hat!?
"Bei sich bleiben" bedeutet einfach gut zu sich selber sein, Ich habe diesem Teil den letzten Beitrag gewidmet. Selbstliebe. Ich möchte heute näher auf den Teil mit den "eigenen Bedürfnissen" eingehen und euch meine Übersetzung dieses Satzes zur Verfügung stellen. Für mich bedeutet er "spüren was man gerade dringend für sich selbst braucht." Und genau da wird es schwierig, denn im Normalfall beschäftigen wir uns erst mal damit alle anderen zufriedenzustellen. Wir machen das so routiniert, dass man fast sagen könnte wir schalten uns auf Autopilot. Aber wenn wir ständig wie ferngesteuert durch das Leben rasen, dann vergessen wir mit der Zeit, wie es funktioniert selber zu fahren.
Jeder der schon mal ein Auto mit Automatikgetriebe gefahren hat und dann wieder auf eines mit Gangschaltung umsteigen muss, weiß wovon ich rede. Man steht bei der Kreuzung und das Auto säuft ab, weil ich vergessen habe zu Kuppeln. Ungefähr so ist es auch mit unseren Bedürfnissen. Wir vergessen einfach, dass wir welche haben.
Eine gute Möglichkeit raus zu finden welche Bedürfnisse ich habe ist das Ausschlussprinzip. Meist ist es einfacher zu erkennen, was wir nicht wollen. Unser Körper sagt uns auf die eine oder andere Art, wie zum Beispiel über Körperspannung oder über einen flauen Magen, ob wir uns gerade wohlfühlen oder nicht. Wenn wir beginnen ihm zuzuhören, dann bringt uns das unseren Bedürfnissen wieder ein Stück näher.